Die Farben der Sonne
Der dritte Kontakt der Sonnenfinsternis vom 11.8.99
Datum: | 11.08.1999
| Uhrzeit: | 9:32 UT
| Belichtung: | 1/30s
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Feld: | 1o x 1.3o
| Film: | Kodachrome 64
| Filter: | keiner
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Optik: | f=1000mm, 1/10
| Ort: | Altroff, France
| Beobachter: | T. Credner
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© Copyright bei den Beobachtern
Über Farben und Astrophysik
Der Moment des ersten Wiederauftauchens der Sonne hinter der dunklen
Mondscheibe ist der sogenannte dritte Kontakt. Das Aussehen der Sonne
erinnert an einen Diamantring und man spricht dementsprechend vom
Diamantringeffekt. Das Ende der Totalität
ist erreicht. Dies bezieht sich aber nur auf die dominierend helle
"Photosphäre".
Nahe des zweiten und dritten Kontaktes wird die rote "Chromosphäre" für
wenige Sekunden sichtbar. Diese atmosphärische Schicht der Sonne zeigt ein
Linienspektrum und leuchtet im optischen Wellenlägenbereich überwiegend
im Lichte der roten H-alpha Linie des ionisierten Wasserstoffs. Von der
Chromosphäre aus bilden sich auch die "Protuberanzen", ionisiertes Gas, das
durch starke Magnetfelder über die Sonnenoberfläche gehoben wird
(Bild der Chromsophäre).
Im obigen Bild sieht man um die Sonne herum die innere "Korona". Diese Region
besteht aus hoch ionisiertem Gas. Das beobachtete Licht stammt hauptsächlich
von der Streuung des photosphärischen Lichtes an den dort zahlreich vorhandenen
freien Elektronen. Diese "Thomson Streuung" ist unabhängig von der Wellenlänge
und ergibt damit ein Spektrum und somit eine für uns sichtbare Farbe identisch
mit der der mittleren Sonne.
Jedoch sieht man im Bild deutlich einen kleinen Farbunterschied zwischen direktem
Sonnenlicht und Korona. Dies kommt durch das örtlich unterschiedliche Spektrum
des Lichtes auf der Sonnenscheibe. Der Sonnenrand ist im Vergleich zum Gesamtspektrum
der Sonnenscheibe gerötet.
Literatur:
A. Unsöld, Physik der Sternatmosphären, Springer Verlag