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Staub und Moleküle in der Milchstrasse

optisch CO Röntgen IRAS HI

Datum:6.6.1994 Uhrzeit:5:36 UT Belichtung:60m
Feld:100o x 65o Film:Scotchchrome 400 Filter:keiner
Optik:f=21mm 1/4,0 Observatorium: Cerro Tololo Beobachter:S. Kohle

© Copyright bei den Beobachtern

AIUB

Astronomische Institute der Universität Bonn

  • Das CO Overlay wurde gemacht mit der CO-Durchmusterung der Milchstrasse (Copyright by Tom Dame et al., Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics).
  • Das Röntgenbild wurde aufgenommen während des ROSAT All-Sky Surveys.
  • Das IRAS Bild ist vom InfRArot Satelliten.
  • Die HI Karte ist von Dickey und Lockman.

    Alle Bilder wurden von SKYVIEW geladen.

    Unter dunklem Himmel auf der Südhemisphäre sieht man das Zentrum der Milchstrasse vom Standpunkt der Erde aus, die sich mitsamt der Sonne in einem Spiralarm der galaktischen Ebene befindet. Das Licht der Sterne in der galaktischen Ebene und der zentralen Verdickung (Bulge) ist teilweise hinter dunklen Wolken aus Gas und Staub verdeckt.
    Soweit heute bekannt ist, ist in unserer Galaxis das Verhältnis der Staubdichte zur Gasdichte nahezu konstant. Kosmischer Staub wird zu einem Grossteil in zirkumstellaren Hüllen gebildet und während aufeinanderfolgenden Sternentstehungszyklen angereichert. Das Interstellare Medium hat eine klumpige Struktur in deren dichtesten Bereichen die Wasserstoffatome durch den umgebenden Staub vom interstellaren Strahlungsfeld abgeschirmt werden. Erst dann können sich Moleküwolken bilden. Dies erklärt die deutliche räumliche Korrelation der Strahlung des Kohlenmonoxids (CO, Falschfarben im obigen Bild) und den Dunkelwolken im sichtbaren Licht.

    Das Röntgenbild ist ein Dreifarbkomposit, in welchem verschiedene ROSAT Energiebänder durch unterschiedliche Farben repräsentiert werden (1/4 keV = rot, 3/4 keV = grün und 1.5 keV = blau). Man kann sehen, dass die staubigen Molekularwolken auch den hochenergetischen Anteil der Röntgenstrahlung absorbieren, so dass diese Regionen dunkelrot erscheinen.

    Das IRAS Bild zeigt die thermische Strahlung des warmen Staubes bei 100 micron, das HI Bild die Dichteverteilung des neutralen Wasserstoffs.