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Erläuterung |
Verantwortlich ist Staub in der Ebene unseres Planetensystems. Das Sonnenlicht wird vom interplanetaren Staub gestreut und ist als diffuses Leuchten entlang der Eklipitik nachweisbar (Zodiakallicht). Insbesondere nach der Abenddämmerung oder vor der Morgendämmerung ist der Staub als Lichtkegel des Zodiakallichtes zu sehen. Da Staub gut in Rückwärtsrichtung streut, ist im Anthelion der Fleck des Gegenscheins sichtbar.
Beobachtung
Die beiden Fotos, aufgenommen mit einem Zeitabstand von etwa 5 Tagen
im August 2004, zeigen helligkeitsgesteigert die diffuse Himmelskomponente
im Sternbild Capricornus. Rechts sind die östlichen Ausläufer
der Milchstraße und links davon vermutlich Reste des integrierten
Helligkeitsflusses der Sterne. Diese Strukturen sind auf beiden Bildern
nahezu identisch, wohingegen der diffuse Fleck im Anthelion deutlich seine
Lage verändert. Die Positionsveränderung von etwa fünf Grad im Laufe
von fünf Tagen passt genau zur scheinbaren Wanderung der Sonne und
somit der Verschiebung des Anthelions entlang der Ekliptik. Ob die diffuse
Komponente zwischen Gegenschein und Milchstraße nicht auch zur
Lichtbrücke gehören kann, ist nicht ganz klar. Die
Übereinstimmung mit der Ekliptik legt dies nahe, wohingegen der Vergleich
beider Aufnahmen eher auf feste Strukturen schließen lässt.
Vermutlich ist es beides: Lichtbrücke und integrierter Sternenfluss
aufaddiert.
Bei genauerer Betrachtung der Position des Gegenscheins fällt eine Abweichung von grob 1 bis 1,5 Grad in Südrichtung auf. Die ekliptikale Länge des Gegenscheins passt dagegen gut mit dem Anthelion überein (innerhalb der Genauigkeit von etwa 0,5 Grad). Diese Abweichung der Gegenscheinposition wurde bereits von einigen anderen Beobachtern beschrieben. Als Grund wird angenommen, dass die Symmetrieebene der Staubscheibe im Sonnensystem um etwa zwei Grad gegenüber der Ekliptik verkippt ist (Diskussion bei James et al. 1997). Die genaueren Zahlen sind jedoch sehr umstritten und es ist bisher nicht ganz klar, ob es überhaupt eine stabile Symmetrie der Staubverteilung um die Sonne herum gibt. Zum Beispiel haben die Staubbänder der Asteroiden einen Einfluss auf das beobachtete Helligkeitsmaximum des Gegenscheins (Tadashi et al. 2003).
Noch einige Worte zur Bildaufnahme und der Bildverarbeitung:
Aufnahme
Verarbeitung
Siehe auch:
Ganzhimmels-Fisheyeaufnahme vom 22.08.2004 mit
Lichtbrücke und Gegenschein
Zodiakallicht am Abend des 16.08.2004
Brorsen, M. Th., "Über den Gegenschein des Zodiakallichts", 1856AN.....42..219B
Tadashi et al., "The influence of the brightness of the asteroidal dust bands on the
gegenschein", 2003Icar..162..337M
James et al., "The morphology and brightness of the zodiacal light and
gegenschein", 1997MNRAS.288.1022J
Leinert et al., "The 1997 reference of diffuse night sky brightness", 1998A&AS..127....1L