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Nova V1494 Aquilae

Beschriftungen an/aus

Datum:04.12.99 Uhrzeit:17:40 UT Belichtung:45 s
Feld:73o x 53o Film:Kodak Royal 1000 Select Filter:keiner
Optik:f=24mm 1/2.8 Ort:Lippstadt Beobachter:T. Credner

© Copyright bei den Beobachtern

Am 1. Dezember 1999 hat der portugiesische Amateurastronom Alfredo Pereira im Sternbild Adler eine Nova entdeckt (IAU Zirkular 7323). Der "neue" Stern hatte zu diesem Zeitpunkt eine Helligkeit von 6 mag und stieg bis zum 3. Dezember auf etwa 3.9 mag an. Somit wurde der Helligkeitsausbruch zum seltenen Fall einer mit dem blossen Auge sichtbaren Nova. Obige Aufnahme zeigt sie am vierten Dezember im Sternbild Adler bei einer Helligkeit von etwa 4.7 mag. Wirklich "neu" ist solch ein Stern natürlich nicht, ein Vorläufer konnte auf Palomar Schmidt-Platten mit einer Helligkeit von etwa 16 mag identifiziert werden. Die Sternhelligkeit ist demnach um den Faktor 70000 angestiegen!!!

Novae entstehen durch wechselwirkende Doppelsternsysteme. Ein kompakter Weisser Zwerg kann Materie von einem nahen Begleitstern "akkretieren". Dieser Begleitstern hat solch einen grossen Radius und geringen Abstand zum Nachbarn, dass Materie zum Weissen Zwerg überfliessen kann und um den Zwerg eine "Akkretionsscheibe" entsteht. Durch Reibung in der Scheibe verliert diese Materie an Energie und spiraliert bis auf die Oberfläche des Zwerges. Wenn die neu gebildete wasserstoffreiche Hülle auf dem Weissen Zwerg eine kritische Masse erreicht, so zündet die nukleare Wasserstoffverbrennung explosionsartig. Dadurch kommt es zum Helligkeitsausbruch und den darin spektroskopisch beobachtbaren expandierenden Gashüllen. Deren Überreste können sich zu den bekannten Planetarischen Nebeln entwickeln (z.B. die Nebel M 27 oder M 57).