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Offener Sternhaufen der Hyaden

Datum:25.1.00 Uhrzeit:20:16 UT Belichtung:30 min
Feld:14.7o x 10.0o Emulsion: Kodak Royal Gold 400 Select Filter:keiner
Optik:f=135mm 1/2.8 Ort:Lichtenhagen Beobachter:T. Credner

© Copyright bei den Beobachtern

Die lockere Sterngruppierung in der Mitte der Fotografie bildet den Offenen Sternhaufen der Hyaden (Melotte 25) im Sternbild Taurus. Link darüber ist zusätzlich der kleinere Haufen NGC 1647 zu sehen. Die Hyaden können leicht mit dem blossen Auge am winterlichen Nachthimmel als prägnantes V gefunden werden. Jedoch gehört der hellste Stern Aldebaran, welcher in der Mythologie das rote Auge des Stieres bildet, physikalisch nicht zur Sternhaufenpopulation.

Die Hyaden spielen in der modernen Astrophysik eine äusserst wichtige Rolle. Dieser reiche Sternhaufen ist so nah, dass die Entfernung anhand rein geometrischer Messungen bestimmt werden kann. D.h. über die klassische Methode der trigonometrischen Parallaxe der Einzelsterne und zudem über die sogenannte Sternstrom-Parallaxe. Die Distanz zu den Hyaden ist eine fundamentale Stufe in der kosmischen Entfernungsleiter. Andere Messmethoden zu weiter entfernten galaktischen und schliesslich auch extragalaktischen Objekten bauen auf ihr auf.
Basierend auf Beobachtungen des europäischen Astrometrie-Satelliten Hipparcos konnten sehr genaue trigonometrische Parallaxen der Hyadensterne gemessen werden. Eine Sternparallaxe ist die jährliche Pendelbewegung des Sterns vor seinem Himmelshintergrund, hervorgerufen durch die perspektivische Veränderung des Beobachters auf der Erde aufgrund seiner jährlichen Bahn um die Sonne. Je näher der Stern, desto grösser ist seine periodische Bewegung. Die Messungen von Hipparcos ergaben eine Entfernung von 46.34 +- 0.27 pc zum Zentrum des Sternhaufens.

Literatur:

  • 1998A&A...331...81P, Perryman et.al., The Hyades: distance, structure, dynamics, and age
  • Hyades in 3D from the paper above
  • Jean-Claude Mermilliod's WEBDA page about the Hyades
  • SEDS Infos